Besichtigung Kohlenmeiler

9. Mai 2022
Das Wetter zeigte sich an dem Abend von der besten Seite. War es doch die vorangegangenen Tage eher kalt, so genossen wir einen der ersten lauen Frühsommerabende.

Um 18 Uhr ging es los. Es Trafen sich 21 Mann bei der Sporthalle und fuhren mit dem Auto nach Räterschen. Zu Fuss ging es nun bergauf, wir folgten der Andelbachstrasse, bis zur Köhlerei Andelbach. Dort wurden wir von einem ganzen Team empfangen. Sofort wurde der schon zünftige Durst mit einem gehopften Köhler-Wasser gestillt. Wir bestaunten den perfekt hergerichteten Kohlenmeiler, der friedlich vor sich hin dampfte. Ca. 40 Ster Holz standen da unter einem schwarzen Mantel. Wie dies genau funktioniert wurde uns von Peter Dietschweiler genau erklärt.

Die Köhlerei Andelbach wird von 5 Personen betrieben. Im Frühling wird jeweils ein neuer Kohlenmeiler erbaut. Dazu wird das vorgängig säuberlich gespaltene Holz nach einem klaren Muster gestapelt und geschichtet. Das Zentrum bildet das sogenannte Fülihuus, welches wie ein Kamin funktioniert. Das gestapelte Holz wird schlussendlich mit Reisig und Heu abgedeckt und erhält eine dicke Schicht Löschi obendrauf (die schwarze Schicht rund um den Meiler).

Anhand von einem Modell zeigte uns Peter, wie so ein Kohlenmeiler aufgebaut ist. Nach dem entzünden des Meilers verkohlt innerlich das aufgeschichtete Holz nach und nach. Die grosse Kunst ist, dass dies ganz regelmässig und möglichst komplett passiert. Mit Luftlöchern wird die Hitze im Kern des Meilers an die gewünschte Stelle geführt. Dies gelingt nur mit jahrelanger Erfahrung. Der Meiler muss während der ganzen Brenndauer betreut werden. Tag und Nacht. Das heisst, ein Teil der Mannschaft übernachtet auf dem Platz. Ein Wohnwagen, eine Schüür, ein Festzelt und ein Unterstand sind zum Glück vorhanden.

Ca. 12 Tage dauert der Prozess. Danach sollte sich das Holz in Kohle verwandelt haben. Der Meiler wird nun abgedeckt und erst in 2-3 Monaten wieder geöffnet. Es folgt die hoffentlich erfolgreiche Ernte. Von den ca. 40 Ster Holz gibt es ca.3.5t beste Holzkohle.

Gespannt lauschten wir den Ausführungen und informierten uns an den Modellen und Ausstellungsstücken, die rund um den Meiler aufgebaut sind. Dies gab nun aber Hunger. Die vorbestellten Köhlerwürste, welche auf der weit und breit besten Holzkohle vor sich hin brutzelten waren bereit zum Verzehr. Auch ein Köhlerkafi und Kuchen durften nicht fehlen.

So genossen wir die friedliche Stimmung im Wald und machten uns nach 21 Uhr langsam wieder auf den Heimweg.

Vielen Dank an das Köhler-Team Andelbach. www.kohlenmeiler.ch.